Shanghai Trip – 上海 远足

Tag 1, So 02. Okt. – Flug nach Shanghai

Früh stehen wir auf um vor unserem Flug noch in der Mensa frühstücken zu können. Auf dem Weg zum gegenüberliegenden Hotel, von wo aus wir mit dem Bus fahren, werden wir von einer Schar Taxifahrer abgefangen. Sie erklären uns, dass es besser sei mit ihnen zu fahren und versuchen uns vom günstigeren Preis-Leistungsverhältnis zu überzeugen. Nach einer längeren Verhandlung beschließen wir nicht noch 30 Minuten auf den Bus zu warten sondern 2 Taxen für insgesamt 240 Yuan zu nehmen. Wir wollen eh mal die Taxen ausprobieren, wissen dass dieser Preis billiger als der Bus ist und müssen nicht warten. Im Taxi gelangen wir zum Flughafen, an dem wir zuerst unser Gepäck einchecken. Dabei kommt es für Denise und mich wieder einmal zum Feuerzeugentzug. In China darf man sein Feuerzeug oft nicht behalten. Auch bei anderen Gelegenheiten wie der Expo mussten wir sie abgeben. Wir hatten sie extra in den Koffer gepackt, da man sie nicht im Handgepäck haben darf, wie wir von unserem Flug nach China ja schon wissen. Aber auch ins normale Gepäck dürfen sie nicht. Wieder 4 Feuerzeuge weg, gut das diese in China nur 1 Yuan kosten.

Nun warten wir auf unser Flugzeug, welches um 14 Uhr starten sollte. Mit „chinesischer Pünktlichkeit“ sind wir dann um 15 Uhr abgehoben. Nach Landung, Gepäckband und Fastfood brechen wir mit dem Transrapid Richtung Hotel auf. Vorher natürlich noch 2 neue Feuerzeuge gekauft und eine Zigarette geraucht. 8 Minuten, mit 300km/h, später steigen wir auf die U-Bahn um. Ankunft an der Yu-Garden-Stadion, geleitet von unseren Smartphones laufen wir zum Hotel.

Nun versuchen wir uns einzuchecken, eins unserer reservierten Zimmer ist aber schon vergeben, nach kurzer Verhandlung auf Englisch bekommen wir ein besseres Zimmer zum gleichen Preis. Erst mal werden von uns nun die Zimmer erkundet. Das bessere Zimmer, welches von Denise und Manu bezogen wird, unterscheidet sich nur durch einen besseren Ausblick. Ich mache mich gleich auf die Suche nach einer Möglichkeit um Rauchen zu können und finde durch Zufall eine wunderschöne Terrasse. Im Vordergrund kann man die Altstadt von Shanghai sehen und im Hintergrund die Wolkenkratzer von Pudong. Da der Abend noch jung ist und wir hier keine Ausgangssperre wie in Xi’an haben, entschließen wir uns noch zum Flussufer im Westen zu gehen. Dort soll laut Google der Hafen für die Sightseeing Touren sein. Für eine Rundfahrt ist es allerdings schon zu spät, somit gehen wir noch etwas am Ufer entlang und freuen uns in Shanghai zu sein. Wieder zurück im Hotel sitzen wir noch etwas auf der Terrasse und gehen dann schlafen.

Tag 2, Mo 03. Okt. – Bund und Pudong

Alle stehen wir früh auf und treffen uns beim Frühstück. Wir wollen ja was von Shanghai sehen und nicht nur in unseren Zimmern sitzen. Vom Frühstück hatten wir uns zwar mehr erhofft, hieß es auf der Website des Ibis Hotels ja „European Breakfast“, aber naja wir sind satt und mit echtem Kaffee gestärkt.

Nun gehen wir wieder in Richtung Hafen um uns gleich mal wegen einer Rundfahrt zu erkundigen. Von dort gehen wir nach Norden den Fluss Huángpǔ 黄浦江entlang. Übersetzt bedeutet dieser Name „Fluss mit gelbem Ufer“. Am westlichen Ufer des Huángpǔ liegt die Uferpromenade, die in den Reiseführern als Bund bezeichnet wird. Am östlichen Ufer erstreckt sich die Sonderwirtschaftszone Pudong (pǔdōng 浦东 „östlich des Huangpu-Flusses“). Die Skyline Pudongs mit ihren riesigen Wolkenkratzern ist gut von hier zu sehen und auch Tagsüber beeindruckend.Am oberen Ende finden wir ein Schild, welches auf den „Sightseeingtunnel“ hinweist. Sofort klingelt es bei mir. Diesen Tunnel hat mir ein Freund aus Deutschland empfohlen, sage ich zu den anderen. Da wir eh auf die andere Flussseite wollen, werden sofort Tickets gekauft. Gut der Tunnel war anders als erwartet, was diese tausenden blinkenden Lampen, die man in einer Glaskabine durchfährt, mit Sightseeing zu tun haben bleibt uns unklar. Dennoch sind wir auf der anderen Seite in Pudong (Nochmals Danke an Flo für den Tipp ;-P ).

Wir nehmen gleich Kurs auf den Fernseherturm (东方明珠塔 Dōngfāng Míngzhūtǎ ‚Perle des Ostens), eins der Wahrzeichens Shanghais. Danach geht’s zum den beiden größten Wolkenkratzern, dem Jin Mao Tower (金茂大厦 Jīnmào Dàshà mit 420,5m) und dem Shanghai World Financial Center (492 m).

Als nächstes gehen wir nun essen, natürlich im Paulaner Biergarten direkt am Flussufer. Ich bestelle mir Schnitzel und anschließend teile ich mit Manu noch 2 Marillenknödel. Chinesen in Lederhose und Dirndl sind ein toller Anblick.

Frisch gestärkt beschließen wir das höchste Gebäude Chinas, das Shanghai World Financial Center, zu besteigen. Viele nennen dieses Gebäude auch scherzhaft den Flaschenöffner, jeder der es gesehen hat kann das nachvollziehen. Nach nur kurzer Wartezeit am Ticket Office gelangen wir vorbei an einem Modell der Skyline und anderen schmuckvollen Gängen zum Fahrstuhl und von dort in den 97. Stock. Wir befinden uns nun unterhalb der Brücke und ich kann durch einen Blick nach oben schon erahnen das es einen Glasbrücke ist. Jeder der mit mir mal auf einem hohen Gebäude war, weiß was das für mich bedeutet. Nun also stehe ich im 100. Stock und laufe nur auf einem kleinen Steck zwischen den Fenstern nach unten, aber ich kann mich nach ein paar Minuten noch überwinden auch den Glasboden zu betreten.

Wieder unten gehen wir zurück durch den Sightseeingtunnel und suchen eine Bootsrundfahrt. Thiemo und ich stehen in einem Office und versuchen einer Frau zu erklären, dass wir auf der Blauen Linie, welche in unserer Karte den Fluss darstellt, fahren wollen. Anschließend laufen wir einem Mann nach der erst mal weg vom Fluss geht. Uns wird klar er will uns nur in einen kleinen Bus setzen der uns dann zum Boot bringt. Nach der schönen 1 stündigen Rundfahrt auf dem Boot sind wir dann auf dem Heimweg zurück ins Hotel.

Tag 3, Di 04. Okt. – Gartentag

Heute wollen wir mal nicht im Hotel Frühstücken und uns was auf der Straße suchen. Nach kurzer Suche, finden wir uns im „Restaurant zur Goldenen Möwe“ wieder. Egal, ab zum Yu-Garden (豫园 Yùyuán). Da der Garten fast vor unserer Haustür steht wollten wir ihn ansehen.

Der Garten wurde 1559 von Pan Yunduan, einem hohen Beamten der Ming-Dynastie, erbaut. Während des ersten Opiumkrieges, des Taiping-Aufstandes und während des zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges wurden die Parkanlagen beschädigt, Ende der 1950er Jahre renoviert und der Park 1961 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Garten steht seit 1982 auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China. (Wikipedia)

Trotz Ferien und guten Wetter müssen wir den Park mit nicht allzu vielen Touristen teilen.

Danach fahren wir mit der U-Bahn zum „Long Distance“ Bahnhof um uns dort nach Tickets zum Huáng Shān (黄山) zu erkundigen. Dabei handelt es sich um eines der fünf heiligen Gebirgen in China.

Da wir schon mal soweit südlich sind und auf meinem iPhone der Botanische Garten Shanghais ganz nah angezeigt wird verbringen wir dort den Nachmittag. Wieder zurück im Hotel geniesen wir den Abend auf unserer Hotelterrasse bei einigen „9 Kreis Strich“, wie wir unsere Lieblingsbiermarke getauft haben. Zu dem Namen kam dieses Bier weil dies das einzige ist was wir, außer der Brauerei TSINGTAO, auf der Flasche lesen können.

Tag 4, Mi 05 Okt. – Jadebuddha-Tempel

Am Morgen geht es zum ersten Mal nicht mit der U-Bahn sondern mit einem Bus los. Von unseren Smartphones geleitet kommen wir mit dem richtigen Bus am Tempel an.

Der Jadebuddha-Tempel (玉佛禅寺 Yùfó Chán Sì) ist ein buddhistischer Tempel in Shanghai. Er wurde im Jahr 1882 mit zwei Jade-Buddha Statuen gegründet, die aus Birma auf dem Seeweg nach Shanghai gebracht wurden. Die sitzende Buddhastatue ist 1,95 Meter hoch und wiegt 3 Tonnen. Die kleinere, liegende, Buddhastatue stellt Buddhas Tod dar.

Während der Regierungszeit des Qing-Kaisers Guang Xu (1875-1908) unternahm Hui Gen, ein Mönch aus Putuo Shan, eine Pilgerreise nach Tibet und Birma. Dort schenkte ihm Chen Jun-Pu, ein Überseechinese, fünf Buddhastatuen aus Jade. Zwei der Statuen brachte Hui Gen zurück nach Shanghai und ließ mit Spendengeldern einen Tempel errichten. (Wikipedia)

Nach der Ausgiebigen Besichtigung geht es zurück ins Hotel einen Kranken abliefern. Johannes hat es erwischt Magen Probleme gepaart mit Krippe. Der Rest von uns macht sich dann auf den Restlichen Tag zu nutzen um dem Bund und Shanghai weiter zu erkunden. Eher zufällig finden wir beim Rückweg die belebte Einkaufsstraße Nánjīng Lù (南京路). Sie ist eine der Größten Einkaufsstraßen der Welt. Abends wieder im Hotel bemerke ich erste Symptome einer kleinen Grippe.

Tag 5, Do 06 Okt. – Krank im Hotel

Wie ich mir schon Gestern Abend dachte, geht es mir heute nicht Gut. Ich bleibe im Hotel zurück, als die anderen sich aufmachen den Container Hafen zu suchen.

Ich erkunde hingegen das chinesische TV-Programm und bleib im Bett. Das Fernsehen hat hier einige Spezialitäten zu bieten, wie zum Beispiel der Militär-Kanal auf diesem Sender laufen eigentlich nur Paraden, Manöver und andere militärischen Veranstaltungen.

Was mir besonders Aufgefallen ist sind die vielen Werbepausen, ich schaue eine chinesische Serie dabei kommt erst kurz der Anfang und dann Werbung, danach das Intro und wieder Werbung, kurze 5 Minuten Serien und Werbung, das geht dann so weiter bis zum Abspann vor und nach dem natürlich Werbung läuft, am Ende noch die Vorschau auf die nächste Folge und wieder 10min Werbung. Dies beginnt dann mit dem nächsten Film von vorne. Die Werbung selbst ist meist mit einem berühmten Schauspieler, Sportler oder anderem, welcher das Produkt anpreist. Auch absolut bunte, kitschige und nervende Werbespots sind üblich, manchmal sogar gleich 2 Mal der gleiche in einem Werbeblock.

Das Programm und die Sendungen unterscheiden sich nur wenig von unseren. Es gibt etwas wie China sucht den Superstar, viele Serien mit Liebesgeschichten, Shows in welchen man sich beim Überwinden eines Parcours oder anderen Aufgaben zum Affen macht, Nachrichten und Filme.

Tag 6 – Fr 07 Okt. – Expo und Altstadt

Da es mir wieder besser geht gehe ich mit Denise in die Altstadt vor unsere Haustür. Außer dem Yu-Garden gibt es hier unheimlich viele Souvenirläden und Häuser im traditionellen Baustil zu sehen. Uns fällt ein besonderes Haus auf, welches in einem See steht. Es ist das Teehaus
Huxinting, von dem ich im Reiseführer schon mal gelesen habe. Also gehen wir hinein und wollen Tee trinken. Schnell bekommen wir eine Karte auf der in English und Chinesisch die einzelnen Tees aufgelistet sind. Die Preise von knapp 100 Yuan erschrecken uns etwas dennoch bestellen wir uns je einen Tee.

Ich entscheide mich für den Tee „Love story of butterfly and flower“ (Liebesgeschichte des Schmetterlings und der Blume), wegen dem tollen Namen. Uns werden kleine Glaskannen mit einem grünen Ball aus Teeblättern gebracht und aufgegossen. Zudem bekommen wir noch ein Tablett mit Essen, darunter Wachteleier, Tofu und anderes. Was jetzt passiert überrascht mich völlig, der Teeball quillt auf und erblüht zu einer Blume aus Teeblättern. Nun ergeben auch die Glaskannen einen neuen Sinn. Was uns auch nicht klar ist das wenn man den Tee leer hat er einfach wieder aufgegossen wird. Wir trinken also insgesamt 2 Thermoskannen Wasser bis wir genug haben und gehen.

Am Nachmittag machen Manu, Denise, Deborah und ich uns auf den Weg zum ehemaligen Expo Gelände. Dort soll es die riesige Lupu Brücke geben, die man begehen kann. Da sie wohl eine Attraktion der Expo war, weil sie die rechte und linke Uferseite des Expogeländes verbindet, ist sie wohl nicht mehr interessant genug für Chinesen. Wir sind fast allein auf Ihr und genießen die Aussicht auf die verbleibenden Expoteile und die Schiffe die unter uns hinwegfahren. Abend sitzen wir zum letzten Mal auf unserer Terrasse.

Tag 7 – Sa 08 Okt. – Heimreise

Nach einer letzten Runde durch die Altstadt und einem erneuten Besuch im Teehaus machen wir uns auf dem Weg zum Flughafen. Wieder mit U-Bahn und Transrapid.Pünktlich, wie sich das für Deutsche gehört sind wir am Flughafen Checken ein und verabschieden uns von unseren Feuerzeugen. Wie sich das für chinesische Flugzeuge gehört ist es wieder zu spät, statt um 15:55 Uhr soll es nun erst um 17:20 Uhr losgehen. Es gibt noch ein seltsames Essen als Entschuldigung beim Warten. Um 18 Uhr sind wir dann im Flugzeug und heben ab nach Xi’an.

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