In China wird einiges anders gehandhabt als in Deutschland, auch das Heizen. Der Chinesische Winter hat sich hier an den Kalender zu halten. Er geht, wie von der Zentralregierung festgelegt, vom 15. November bis zum 15. März. Auch ist der Winter nur oberhalb des Yangtse Flusses. Denn nur in dieser Zeit und Region wird in China geheizt. Die Städte werden hier Zentral mit Wärme versorgt. Leider hält sich das Wetter an diese Regelung nur selten. Wenn es also im Oktober zu kalt ist muss man sich eben wärmer anziehen. Auf dem Campus haben viele Räume auch gar keine oder eine nicht ausreichende Heizung, zum Beispiel viele Vorlesungsräume. Im Winter sitzen daher die Studenten im Mantel in ihren Vorlesungen. Auch die Wohnheime der Studenten sind nicht gerade übertemperiert. Manuela berichtete nach dem Besuch einer chinesischen Studentin, dass sie wie draußen weiterhin Jacke und Mütze brauchte. Nicht so bei uns wir bekommen die geballte Hitze der Stadtheizung ab, chinesische Heizungen kennen keine stufenlosen Einstellungen, es gibt An und Aus. Zudem wird hier nach beheizter Fläche Pauschal bezahlt. Also wenn es zu warm wird macht man das Fenster auf.

Dieses Problem hatte ich in meinem Zimmer zuerst nicht. Meine Heizung wurde garnichterst warm. Also gab ich im International Office Bescheid und zwei Tage später kam Will mit einem Handwerker. Die Heizung befindet sich in unseren Zimmern hinter einer Abdeckung unterhalb des Fensters. Die Abdeckung hatte ich schon entfernt um durch entlüften der Heizung das Problem selbst zu lösen, leider ohne Erfolg. Der Handwerker hatte ein wenig Werkzeug in einer Stofftragetasche. Er brauchte aber nur eines davon, seinen Hammer er haute kreuz und quer auf die Rohre meiner Heizung. Dann drehte er sich zu Will um, sagte etwas zu ihm, packte zusammen und ging. Ich schaute verblüfft zu Will der es auch nicht fassen konnte. Er erklärte mir dann das der Mann gesagt hätte wie: „Jetzt müsste es wieder gehen.“ Was mich noch mehr verblüffte am Abend wurde meine Heizung tatsächlich warm.